Wenn man ein Programm zum Test bekommt wie "Samplitude" von SEK´D, ist
man schon beeindruckt. Nicht etwa von der Größe des Pakets, sondern
von der Erkenntnis, daß es "Samplitude" schon seit Amiga-Zeiten gibt
und SEK´D noch länger sehr erfolgreich im Geschäft sind. Auch mit der
Version 4.0 präsentieren uns die Dresdener, daß sie genau wissen, was
sie tun. Auf der CD und den beiden Zusatzdisketten befindet sich ein
Programm, mit dem Soundfetischisten ihre Träume erfüllen können. Mit
"Samplitude" könnt Ihr digital mehrspurig aufnehmen und Eure Klänge
bearbeiten und manipulieren könnt. Der Vorteil von "Samplitude" ist,
daß man bei der Klangbearbeitung eine Kopie des Original-Samples
benutzt, sodaß das Ausgangssample beim Herumprobieren nicht beschädigt
wird. Zudem könnt Ihr mit "Samplitude" Eure Sounds mastern, um sie im
Red Book-Format auf CD zu brennen. Ihr seht, "Samplitude" ist eine
umfangreiche Software, die wir uns jetzt mal ein wenig näher ansehen
werden. Im Packungsinhalt sind zwei Hanbücher enthalten: Ein
Tutorial-Handbuch (zum Lernen) und ein Referenz-Handbuch (um Begriffe,
etc. nachzuschlagen). Beide sind ziemlich übersichtlich gestaltet und
verständlich geschrieben. Zum Programm eins vorweg: Laßt Euch nicht
von dem auf den ersten beeindruckenden Screenaufbau abschrecken. Man
gewöhnt sich sehr schnell dran.
"Samplitude" unterscheidet zwischen verschiedenen Datein-Formaten: VIP
(Virtuelles Projekt), HDP (Hard Disk Projekt) und RAP (Ram Projekt).
Mit HDP- und RAP-Dateien könnt Ihr Euch VIPs zusammenbauen. HDPs sind
Harddisk-Recording-Dateien, die auch von dort abgespielt werden. RAPs
sind die Dateien im RAM Eures Rechners. Die eigentlichen Daten sind in
den RAPs und HDPs enthalten. Die VIPs sind nur ihre virtuelle
Darstellung. Deshalb kann man in den VIPs die Samples manipulieren,
wie man will, ohne das die Ausgangs-Sounds (RAPs/HDPs) verändert
werden. Bearbeitet man HDPs oder RAPs direkt werden die Daten
allerdings bearbeitet und die Veränderungen auch gespeichert.
Die bis zu sechzehn Spuren könnt Ihr nach dem Einladen in "Samplitude"
nach Herzen editieren und neu kombinieren. Macht einen Heidenspaß !
Natürlich kann man auch direkt über "Samplitude" mit bis zu 48 kHz
(DAT-Qualität) samplen. Und das sehr komfortabel. Editiert werden die
Spuren durch markieren (auch mehrere gleichzeitig !) der gewünschten
Stellen, um sie dann zu cutten, zu verschieben o.ä. Es gibt auch die
Möglichkeit die Volume- und Panorama-Kurven zu manipulieren, indem man
sie per Hand verändert bzw. neu zeichnet.
Natürlich könnt Ihr Eure kreierten Spuren auch mit diversen Effekten
bearbeiten. Geboten werden neben den üblichen Effekten Dinge wie z.B.
Kompressor, Expander, Tauschen von Kanälen und ein Generator.
Mitgeliefert wird auch ein absolut cooler Software-Mixer. Sieht aus
wie ein echtes Mischpult und läßt sich auch so bedienen. Zudem könnt
Ihr "Samplitude" und einen externen oder internen Sequenzer
synchronisieren. Daneben gibt es noch viele andere Funktionen bei
"Samplitude", wie z.B. den FFT-Analyse-Filter, Track-Bouncing und
Scrubbing.
Trotz aller Euphorie gibt es auch einen Kritikpunkt: Abgesehen davon,
da§ die Editier-Möglichkeiten natürlich abhängig sind von der
RAM-Größe, ist das Markieren der Bereiche, um sie zu editieren, etwas
umständlich und langwieriger als es sein müßte. Das könnte verbessert
werden. Aber jeder, der sich einmal mit diesem Programm beschäftigt
hat, wird richtigen Spaß beim Ausprobieren haben und nicht von dieser
Software lassen können. Wen der relativ hohe Preis nicht abschreckt,
ist dieses Programm ein absolutes Muß. Allerdings erhält man für sein
Geld auch eine Software der Spitzenklasse.
(cawi)
System: Windows 95/Windows NT
Hersteller: SEK´D Vertrieb GmbH, Schwabenstrasse 27, 74626
Bretzfeld, WWW: www.sekd.de
Contact: Hohner Midia, Postfach 1154, 74622 Bretzfeld/Germany,
Tel.: 07946-776-66
Hohner Midia, P.O. Box 5497, Santa Rosa, CA 95402, USA,
Tel.: 707-578-2023
Preis: 948,- DM (Samplitude SMPTE 3.0 Amiga 399,- DM)
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